(Fortsetzung)
Aus der beschriebenen Netzkonfiguration ergibt sich die große Bedeutung der Autobahnabschnitte rund um Nürnberg als wichtige Verknüpfungspunkte der Nord-Süd und Ost-West Fernverkehrsbeziehungen. Hierbei kommt es regelmäßig zu Überlastungen auf einzelnen Fahrtbeziehungen. Zur Verbesserung des Verkehrsablaufs sind daher bereits eine Reihe von Netzbeeinflussungsanlagen im Nürnberger Raum in Betrieb, die die Verkehrsströme durch substitutive (teilweise auch additive) Wechselwegweisung der Fernziele auf das vorhandene Netz umlegen. Dadurch werden die sich verflechtenden Ströme derart geführt, dass eine gleichmäßige Auslastung der zur Verfügung stehenden Netzkapazitäten angestrebt und eine Überlastung durch Überlagerung von Fahrtbeziehungen auf Teilabschnitten möglichst vermieden wird. Durch die Lage dieser Autobahnabschnitte im Umfeld des Stadtgebiets Nürnberg werden die oben beschriebenen Fernverkehrsströme noch mit den regionalen, auf Nürnberg ausgerichteten Verkehrsbeziehungen überlagert. Um die Qualität des Verkehrsablaufs des Fernverkehrs und die Wirksamkeit der vorhandenen Netzbeeinflussung aufrecht zu erhalten, ist es notwendig, auch starke regionale Ströme in eine Netzbeeinflussung einzubeziehen. Gegenstand der vorliegenden Ausschreibung ist daher eine Netzbeeinflussungsanlage für das dynamische Verkehrsleitsystem zu innerstädtischen Zielen auf den Autobahnen A3, A6, A9, A73 im Bereich des Großraums Nürnberg.
Diese Netzbeeinflussungsanlage ist Teil des gemeinsamen Projektes "Dynamisches Verkehrsleitsystem Messe/Stadion" (GVLS) der Autobahndirektion Nordbayern mit der Stadt Nürnberg und der NürnbergMesse GmbH. Das Gesamtsystem "Dynamisches Verkehrsleitsystem Messe/Stadion" (GVLS) umfasst hierbei über die genannten Streckenabschnitte auf Autobahnen hinaus noch das
- dynamische Verkehrsleitsystem im städtischen Bereich und
- eine die beiden Systeme zusammenführende gemeinsame Steuerung.
Das VLS wird realisiert durch eine Integration der dynamischen Wegweisung mit substitutiven Wechselelementen (Prismen und Wechseltextanzeigen) in die vorhandene blaue Autobahnwegweisung. Die Zielanzeigen des VLS werden in die bestehende blaue Autobahnwegweisung integriert. Hierzu werden von 169 Anzeigequerschnitten der vorhandenen Wegweisung einschließlich der vorhandenen dynamischen Netzbeeinflussungsanlagen 153 entsprechend verändert. Vorhandene Anzeigequerschnitte als Bodenschilder werden dabei in der Regel in Überkopf-Anzeigequerschnitte umgewandelt. Die Darstellung erfolgt weitestgehend nach RWBA, jedoch zusätzlich mit einer freiprogrammierbaren Wechseltextanzeige (WTA). Je Schild werden zu den vorhandenen Fernzielen die innerstädtischen Ziele Messe, Stadion, Zentrum, Hafen und Flughafen (als jeweils eine Zeile mit innerstädtischen Zielen z.T. auf Prismenwendern und ggf. mit einer weiteren WTA-Zeile) hinzugefügt, so dass in der Regel vier Zeilen (+ ggf. WTA) dargestellt werden, an einigen AQ abweichend von der RWBA fünf Zeilen. Die genannten Streckenabschnitte der hier ausgeschriebenen Maßnahme sind insgesamt ca. 70 km lang und liegen im unmittelbaren Umfeld der Stadt Nürnberg auf den BAB A3, A6, A9 und A73.
Die Maßnahme wird in zwei Bauabschnitten realisiert:
1. BA:
Der erste und vordringliche Bauabschnitt umfasst den gesamten Bereich der dynamischen
Routenführung für Messe/Stadion-Ziele im südöstlichen Bereich
Nürnbergs. Die Routenführung zu den weiteren innerstädtischen Zielen (Hafen,
Flughafen, Zentrum) wird in diesem Bereich ebenfalls realisiert. Dieser Bauabschnitt umfasst
alle AK, AD und AS auf folgenden Abschnitten, jeweils in beiden Fahrtrichtungen:
- A 3 von AK Nürnberg bis AK Altdorf
- A 6 von AK Nürnberg-Süd bis AK Altdorf
- A 9 von AD Feucht bis AK Nürnberg
- A 73 von AD Feucht bis AS Nürnberg-Hafen/Ost
Die Reihenfolge des Bauablaufs ist vorgegeben
2. BA:
Der zweite Bauabschnitt umfasst den nördlichen Teil des System auf der
BAB A3 zwischen dem AK Nürnberg und dem AK
Fürth/Erlangen und auf der BAB A73 am AK Fürth/Erlangen, der hinsichtlich der
Messe/Stadion-Wegweisung keine Alternativrouten aufweist. In diesem Abschnitt können die
Ziele Flughafen und Zentrum auf Alternativrouten geleitet werden. Dieser Bauabschnitt wurde erst
nach Fertigstellung des 1. BA realisiert.