Smash events
Nachhaltige Mobilität als Teil eines integrierten Ansatzes bei der Planung und Umsetzung von umweltverträglichen Großveranstaltungen
Das internationale Projekt Smash events hat die Entwicklung von Standards bzgl. des Umwelt-Managements im Rahmen von Großveranstaltungen zum Ziel. Mit Großveranstaltungen werden hier insbesondere kulturelle Ereignisse wie Konzerte, Ausstellungen, Messen, Sportveranstaltungen usw. angesprochen. In den vergangenen 20 Jahren haben sich Großveranstaltungen (heute auch in Deutschland meist als Events bezeichnet) mehr und mehr zu einem weitverbreiteten und überaus beliebten Freizeitziel entwickelt.
Große Sommerveranstaltungen wie Musikfestivals, Ausstellungen, große Kulturveranstaltungen und natürlich auch Sportereignisse ziehen problemlos mehrere zehntausend Besucher an, häufig nur für einen Tag oder sogar nur wenige Stunden. Oftmals sind die Orte dieser Veranstaltungen zwar der geeignete und hervorragende Rahmen, was den Inhalt und die Atmosphäre der Veranstaltungen betrifft, seltener jedoch sind sie rein physisch und organisatorisch geeignet, diesen Andrang auch zu verkraften (z.B. Altstadtbereiche oder Naturräume wie Parks und Gärten). Daher haben Großveranstaltungen einen erheblichen Einfluß auf das sensible Umfeld, in dem sie stattfinden, und auf die Umwelt insgesamt.
Das integrierte Umweltkonzept von Smash events
Ein integriertes Umweltkonzept für Großveranstaltungen sollte alle lang- und kurzfristigen Umwelteffekte berücksichtigen aber gleichzeitig wie bei jedem nachhaltigen Entwicklungsansatz auch die ökonomische Lebensfähigkeit des Events bewahren. Das internationale SMASH-Events Projekt zielt darauf ab, einen Standard für ein solches integriertes Umweltkonzept für Großveranstaltungen zu entwickeln. Der integrierte Ansatz umfasst sowohl präventive Maßnahmen (Vermeidungsansatz) als auch end of pipe-Maßnahmen (z.B. bei der Abfallbehandlung), wobei der Schwerpunkt bei den präventiven Maßnahmen liegt.
Der Verkehr spielt eine wesentliche Rolle bei den Umweltbeeinträchtigungen durch Großveranstaltungen.
SMASH-Events möchte darüber hinaus die Methode des Mobility Management zu den bereits bekannten Praktiken zur Verringerung der Umweltauswirkungen hinzufügen.
Die Demonstrationsprojekte
Für Entwicklung und Test der Methoden und Konzepte der Bereiche Verkehr, Energie und Abfall werden in vier Mitgliedsländern Demonstrationsprojekte mit ganz unterschiedlichen Randbedingungen durchgeführt:
- Belgien: Musikfestivals (Eintages-Veranstaltungen vorwiegend in ländlichen Gegenden aber in der Nähe von Zentren)
- Deutschland: Funsport-Event Umsonst & Draußen: Nite-Skate in Nürnberg
- Österreich: Steyrische Landesaustellung als eine zweijährliche Halbjahresveranstaltung im kleinstädtischen Umfeld
- Italien: Dolomiten-Bellunesi Nationalpark für die verkehrserzeugenden Festivalveranstaltungen in dieser geschützten und sensiblen Umgebung
Im ersten Projektjahr (2002) werden die vier Events intensiv beobachtet und auf Schwachstellen analysiert und mögliche Verbesserungsmaßnahmen werden getestet. Folgende Schritte werden in jedem der vier Länder durchgeführt:
- Aufstellen eines internationalen Konsortiums und Treffen zum Austausch von sowohl bereits realisierten als auch noch unerprobten Konzepten und Ideen
- Eine Studie über bereits vorliegende Erfahrungen in den einzelnen Ländern
- Aufstellen von Lenkungsgruppen mit Organisatoren, kommunalen Behörden und Organisationen, Verkehrsbetrieben und Entsorgern
- Entwurf eines Handbuchs für die Demonstrationsprojekte und Organisation verschiedener Maßnahmen, die getestet werden sollen
- Durchführung und Auswertung von Befragungen während und im Umfeld der Veranstaltung
- Bewertung der getesteten Maßnahmen
- Entwurf eines Handbuchs für ein integriertes umweltgerechtes Management von Veranstaltungen für unterschiedliche Event-Typen und Aufstellen von Zielen
Im Folgejahr (2003) wurden die Ergebnisse des ersten Jahres eingehend analysiert und die entsprechend angepassten Empfehlungen können auf diese oder andere Veranstaltungen übertragen und angewendet werden.
- Vorbereitung von Maßnahmen in den Lenkungsgruppen
- Einsatz des integrierten Konzepts
- Bewertung durch Feldstudien und Zielgruppenerhebungen
- Quervergleiche zwischen den vier Ländern mit Demonstrationsprojekten
- Abschließende Überarbeitung und Test (Maßnahmen und Leitfaden), europaweite öffentliche Verbreitung der gewonnenen Erkenntnisse
- Ausarbeitung eines Audit-Schemas für Großveranstaltungen und europaweite öffentliche Verbreitung
Partner
Traject (B)